Steuern
In Anno 1404 bieten Steuern dem Spieler neben dem Verkauf produzierter Waren (siehe Handel) die einzige Möglichkeit, Einnahmen zu erzielen, um die Ausgaben für die Produktion zu decken. Sie werden von allen Einwohnern, außer Bettlern sowohl im Okzident als auch im Orient erhoben. Die Steuern werden in Goldmünzen gezahlt.
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Einfluss auf die Einwohner
Der Spieler kann selbst über die Höhe der von ihm erhobenen Steuern entscheiden. Dies ist für jede Zivilisationsstufe seperat möglich. Zur Visualisierung der Steuerhöhe dient dabei ein mit verschiedenen Farbflächen gefüllter Balken und der Gesichtsausdruck des Bewohners. Je zufriedener die Einwohner mit der Güterversorgung und der Gebäudesituation sind, desto höhere Steuern können erhoben werden. Die Farbflächen zeigen die Zufriedenheit der Einwohner mit dem Verhältnis von Steuern und Versorgung. Der dunkelgrüne Bereich zeigt an, dass Bewohner sehr schnell zuziehen und ein Aufstieg möglich ist. Im hellgrünen Bereich ist der Zuzug langsamer, ein Aufstieg ist nicht mehr möglich. Der gelbe Bereich lässt weder Bewohner zuziehen, noch Wohnhäuser aufsteigen. In allen Bereichen darüber nimmt die Mitgliederzahl der jeweiligen Gruppe ab und es kommt auch zur Rückentwicklung der Einwohnerzahlen, zum Verlassen der Häuser und evtl. zum Aufstand. Demzufolge lässt sich leicht erkennen, dass bei voller Belegung der Häuser und keinen Möglichkeiten zum Aufstieg der jeweiligen Gruppe der gelben Bereich am besten geeignet ist, da er die höchsten Steuereinahmen liefert.
Unterschiede zu den Vorgängern
In Anno 1602 gibt es keine Darstellung der Steuerhöhe mit unterschiedlichen Farben, die Zufriedenheit der jeweiligen Gruppe wurde auch durch den Gesichtsausdruck des angezeigten Einwohners dargstellt. Die Steuern werden weiterhin in Prozentwerten von 32 - 48 % dargestellt, wobei nicht klar wird, worauf sich diese Werte beziehen.
In Anno 1503 existieren keine Steuern, der Spieler erzielt seine Einnahmen durch den Verkauf seiner Waren an die Einwohner seiner Siedlung. Dies geschieht über seperat baubare Stände für unterschiedliche Warengruppen.
In Anno 1701 ist das Steuersystem ähnlich, allerdings gibt es einen Unterschied, der bei Mangelversorgungen deutlich wird. Bei Anno 1404 nimmt bei schlechter Versorgung bis zu einem gewissen Grad, der für jede Ware variert und als Tooltip in prozentualer Zufriedenheit angeben wird, die Zufriedenheit nicht ab, sondern die Balken der Steuerzufriedenheit verschieben sich. Beim Verhalten des Steuerregelers besteht nun der Unterschied: Während dieser in Anno 1404 der Abnahmebewegung folgt und so ohne Zufriedenheitsabnahme das Steueraufkommen sinkt, ist der Regler bei Anno 1701 fixiert. Demzufolge bleibt das Aufkommen gleich, aber die Zufriedenheit nimmt ab. Befindet man sich mit der Steuererhebung nun regulär im gelben Bereich, so kann durch eine Mangelversorgung durch eine Verschiebung der Bereich eine Abnahme der jeweiligen Bevölkerungsgruppe die Folge sein.
Kritik am Wirtschaftssystem
Generell ist als Kritik am Wirtschaftssystem besonders der geringe Grad an Realismus anzuführen. Bei dem Wirtschaftssytem der Anno-Reihe handelt es sich um eine Planwirtschaft, der Spieler kontrolliert autonom die gesamte Versorgung seiner Bürger. Dabei gehen die Einwohner der Inseln keinerlei Tätigkeiten nach. Die Arbeitskräfte in den Gebäuden werden nur in der ersten beiden Teilen als Einwohner gezählt, müssen aber in keinem Ableger der Serie mit Gütern versorgt werden. Insofern ist fraglich, auf welches Einkommen der Einwohner der Steuersatz erhoben wird, da diese Einwohner zumindest auf den Inseln kein Einkommen erzielen. Überspitzt formuliert kontrolliert der Spieler also eine mittelalterliche Hotelkette.